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Abgesagt!
Achtung: Leider muss die Show aufgrund der behördlich verfügten Verbote abgesagt werden. Es wird keinen Nachholtermin geben.
Leider muss die Show aufgrund der behördlich verfügten Verbote abgesagt werden. Es wird keinen Nachholtermin geben.
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Jugend musiziert: Was früher ein Oberbegriff war für bis zum Maximum gedrillte Talente an klassischen Instrumenten, die sich in rasender Geschwindigkeit durch jahrhundertealte Noten arbeiten, darf heute als Synonym für das exakte Gegenteil verstanden werden: Junge Menschen, die Lust auf Musik haben, sich keiner einzigen Regel unterwerfen und aus ihren Kinderzimmern heraus höchst eigenwillige wie eigenständige Pop- und Rap-Musik aufnehmen, die nur noch ihren eigenen Gesetzen folgt. Und die in ihrer stilistischen Bezugsoffenheit gleich noch ein komplett neues Genre kreiert haben: Hyperpop. Zwei der durchweg jungen Stars dieses neuen Genres, die online viele Millionen Hörer monatlich erreichen, kommen am 10. Januar erstmals für eine exklusive Show im Berliner Privatclub nach Deutschland: glaive und ericdoa.
Die Geschichten der neuen jungen Stars des Hyperpop – neben glaive und ericdoa etwa auch 100 Gecs, Aldn oder Kurtains – ähneln sich im Grunde wie ein Ei dem anderen: Sie alle sind zu Beginn ihrer Laufbahn junge Teenager um die 13-14 Jahre, oft mit Eltern, die sich stark für Musik interessieren, sowie einem entsprechend eklektischen Musikgeschmack, bei dem sich die elterlichen Platten mit den aktuellen Spotify- und YouTube-Stars zwischen Pop, Rap und Dance mischen. Dann entdecken sie die Möglichkeiten digitaler Musikproduktion am Rechner in ihrem Kinderzimmer und beginnen, auf Grundlage ihres maximal heterogenen Musikgeschmacks eigene Tracks zu produzieren, in denen sich je nach Künstler so ziemlich alles vermischt, was die moderne Popkultur zu bieten hat: Von Glitch bis Trap, von Trance bis Nu Metal, von K-Pop bis Emo Rap, von Dubstep bis Eurohouse – alles geht und erlaubt ist, was gefällt. Ergänzt um Autotune-Vocals, die mal gesungen, mal getappt werden, sowie dem extensiven Einsatz von Kompression, Verzerrung und einem nachgerade avantgardistischen Hang zum „Zerstückeln“ der Originalspuren, entsteht so eine vollkommen neue, vorurteils- und angstfreie Pop-Ästhetik, die kaum noch Grenzen kennt.
Viele dieser neuen Stars benötigen oft nur wenige Tracks und Monate, um Millionen von Hörern zu erreichen, weil sie mit ihrer Klangästhetik eben die junge Generation ansprechen. Die sich, ähnlich wie die Künstler selbst, enorm eng miteinander vernetzen über die zahllosen sozialen Plattformen. So ist es in der Szene üblich, dass viele dieser jungen Musiker eng miteinander kollaborieren, ohne sich je persönlich begegnet zu sein. Denn es zählt nur der Austausch an sich sowie sein Ergebnis, und nicht die gemeinsame Vorgeschichte. So waren sich auch Ash Gutierrez alias glaive aus North Carolina und ericdoa aus Connecticut noch nicht begegnet, als sie 2020 ihren ersten Kollabo-Track „Cloak N Dagger“ auf Spotify hochluden; mittlerweile sind die zwei, die sich beide eher als Einzelgänger beschreiben und die Anfang Oktober mit „Then I’ll Be Happy“ ihre erste gemeinsame EP veröffentlichten, so gute Freunde geworden, dass sie sogar zusammen auf Tournee gehen.
„Then I’ll Be Happy“ vorausgegangen waren wahre Blitzkarrieren der beiden jungen Musiker. Der eher aus dem Rap stammende ericdoa, aktuell 18, begann zwar schon vor vier Jahren mit dem Musikmachen, veröffentlichte aber wie das 16-jährige Pop-Kid glaive erst im vergangenen Jahr seinen ersten Track. Beide erreichten im Handumdrehen zunächst über TikTok sowie Soundcloud und nicht viel später auch über Spotify Millionen von Klicks auf ihre ersten musikalischen Gehversuche. Mittlerweile blicken beide Künstler allein bei Spotify auf rund eine Million monatliche Hörer weltweit. Und all dies ist erst der Anfang, denn sowohl glaive als auch ericdoa planen, im kommenden Jahr ihr erstes Album zu veröffentlichen – und dies nicht nur digital, sondern weltweit als physisches Produkt in Kooperation mit einem Majorlabel.