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Der junge Berliner Komponist Johannes Motschmann vereint in seinem elektro-akustischen Trioalbum große Traditionslinien der deutschen Musikgeschichte: Klassik und Elektronische Musik. Rau, melancholisch und dunkel ist dieser live gespielte Elektrosound, in dem sich analoge Synthesizer, ein altes Wurlitzer-Klavier und das berühmte CP-70-Piano mit einem riesigen Multipercussionset und Geigenklängen rhythmisch verschachteln und in Flächen verlieren. In dieser Musik spiegelt sich der Werdegang von Johannes Motschmann, der Komposition, Klavier und elektronische Musik studierte und bereits für große Orchester komponiert hat.
Schon als Jugendlicher spielte er in unterschiedlichen Bands, liebte New Wave und Elektronische Musik gleichermaßen. Mit dem Album „Electric Fields“ ist ihm ein Abbild eines Ortes gelungen: Er hat die zwei großen Traditionslinien der deutschen Musikgeschichte auf neue Weise zusammengedacht, Stimmungsbilder einer Nachtfahrt durch Berlin eingefangen und dabei seinen eigenen Sound zwischen elektronischer Tanzmusik, Avantgarde und orchestralen Klangsphären geschaffen – umgesetzt in einer klassischen Bandbesetzung als Trio.
Bezüge zu Tangerine Dream und anderen Vertretern der Berliner Schule sind hörbar. Bereits in den 70er-Jahren experimentierten sie mit Synthesizern und haben von New Wave über Brian Eno bis zum Techno tiefe Spuren in der Musikkultur hinterlassen. Motschmann nimmt alle diese Einflüsse auf, mischt Ambient-, Industrial- und Dronesounds mit Klangfeldern, die immer wieder Assoziationen zur klassischen Musik erzeugen. Er findet darin den selbstverständlichen Anschluss an die virtuose Kompositionstradition von Bach, Satie oder Stockhausen, deren Handwerk Motschmann erlernt hat. Die Rhythmen von Electric Fields sind minutiös als Notentexte entworfen und wurden von dem Trio im Studio live eingespielt.
Alle Instrumente sind im selben Raum aufgenommen worden, sodass der handgemachte Elektrosound plastisch und natürlich klingt. An der Seite Johannes Motschmanns stehen der Multipercussionist David Panzl und der Tonmeister Boris Bolles, der neben weiteren Synthesizerparts auch Violin-Melodien beisteuert.