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Kasabian zählen zu den wichtigsten Protagonisten der jüngeren britischen Musikgeschichte. Stilistisch bezugsoffen und frei von jeder Klassifizierung vereinen sie fünf Jahrzehnte Rock- und Clubkultur erfolgreich zu einem homogenen Sound. Alle fünf bisherigen Alben knackten in England die Top 4. Die letzten vier, „Empire“, „West Ryder Pauper Lunatic Asylum“, „Velociraptor!“ und „48:13“ eroberten sogar die Spitzenposition. Elf ihrer Single-Auskopplungen stiegen in die britischen Top 30, vier in die Top 10. Für das neue, am 28. April erscheinende Album „For Crying Out Loud“ entwickelte die Band aus Leicester ihren frischen, für sie ungewöhnlich direkten und klaren Sound des Vorgängers „48:13“ weiter, der sich deutlich von den ersten vier Alben abhebt. Mit diesem Album werden sich Kasabian ab Juni und für den Rest des Jahres auf Tournee befinden, in deren Rahmen sie zwischen dem 30. Oktober und dem 7. November auch für vier Konzerte in München, Berlin, Hamburg und Köln nach Deutschland kommen.
Wie bei vielen Musikerkollegen begann ihre Geschichte lange bevor sie eine signifikante Eigendynamik bekam. 1997 gründeten drei Schüler aus der Umgebung von Leicester – Tom Meighan (Gesang), Sergio Pizzorno (Gitarre, Gesang), Chris Edwards (Bass) – die Band Saracuse. Vorübergehend stieß Gitarrist Christopher Karloff hinzu, der den Anstoß zu einem neuen Namen gab: Kasabian waren geboren. Die junge Truppe entwickelte einen einzigartigen Stilmix, den sie bis heute verfeinert. In ihren Songs finden sich Anleihen an den rauen Rock der Rolling Stones, den Sex-Appeal der Doors sowie die epischen Weltraumklänge von Pink Floyd. Gleichzeitig öffnen sich Kasabian modernen Einflüssen.
Die englische Presse ordnet Kasabian Anfang des Jahrtausends als „Wiedergeburt des Raves Marke Stone Roses oder Primal Scream“ ein. Eine Begrenzung, die ihnen schnell zu eng wird. Zwar verfügt ihr selbstbetiteltes Debüt noch über deutliche Referenzen an den Rave-Sound. Doch bereits mit dem zweiten Album „Empire“ von 2006 wird klar, dass Kasabian in einer eigenen Liga spielen. Ihr Stil ist speziell, individuell und unverwechselbar. Insbesondere als 2006 ein weiterer Ausnahme-Musiker zur Band stößt, Drummer Ian Matthews. Der mit Produzentenlegende Dan The Automator (DJ Shadow, Gorillaz, Deltron 3030) eingespielte Nachfolger „West Ryder Pauper Lunatic Asylum“ erweist sich als grandioses Konzeptalbum und Höhepunkt der bisherigen Veröffentlichungen.
Ein Überblick über ihr Schaffen vermittelte das 2010 veröffentlichte Boxset „The Albums“. 2011 folgte die gelungene Fortsetzung ihrer Klangexkursionen mit dem Album „Velociraptor!“, das wieder von Dan The Automator produziert wurde. Die anschließende Welttournee mit frenetisch umjubelten Headliner-Shows auf bald allen bedeutenden Festivals des Globus geriet zu einem wahren Siegeszug. Zahlreiche Preise – unter anderem ein BRIT-, zwei Q-, und vier NME-Awards – untermauerten ihre Ausnahmestellung in der britischen Musiklandschaft.
Für das fünfte, 2014 erschienene Album „48:13“ verordnete sich das Quartett eine neue, für sie überraschende Klarheit und Reduktion in Struktur, Sound und Songaufbau. Erstmals produzierten sie eine Platte unter Eigenregie, die mehr denn je auch ihre kompositorische Eleganz in den Mittelpunkt stellt. „’Weniger ist mehr’ hieß die Devise“, so Tom Meighan. „Wir haben jetzt das Selbstvertrauen, uns ganz nackt zu präsentieren.“ dass sie mit dieser neuen Richtung auch weiterhin zu den führenden Rockbands Großbritanniens zählen, bewies nicht nur die erneute Spitzenposition in den UK-Charts, sondern auch die sagenhafte Anzahl von insgesamt 9 Nominierungen bei den NME-Awards 2015 – ein neuer Rekord in der Geschichte des Preises. Nun steht Ende April mit „For Crying Out Loud“ das nächste Album an, das man mittlerweile mehr der Neo-Psychedelic als der Ravemusik zurechnen sollte. Es ist und bleibt aber unverkennbar eine weitere Kasabian-Perle.
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