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Mit enorm viel Verve und dichter Dringlichkeit lässt das kalifornische Quartett Bad Suns die kompositorischen Qualitäten der 80er-Jahre wieder aufleben und verbindet diese mit einer zeitgemäßen Alternativerock-Attitüde. Die 2012 gegründete Band blickt bislang auf eine EP und zwei Alben und konnte sich damit eine treue Fanbasis in den USA erspielen. Nachdem das letzte Album „Disappear Here“ bereits 2016 erschien, darf man voraussetzen, dass der unlängst veröffentlichte neue Song „Away We Go“, eine kraftvolle Rock-Hymne mit hervorragender Melodie, der Vorbote auf ihr kommendes, drittes Album ist. Zwischen dem 22. und 24. Januar kommen Bad Suns für zwei Konzerte in Berlin und Köln nach Deutschland.
Als sich die Bad Suns 2012 in Südkalifornien zusammen fanden, teilten die vier Mitglieder Christo Bowman (Gesang), Gavin Bennett (Bass), Miles Morris (Schlagzeug) und Ray Libby (Gitarre) eine große Leidenschaft: Jene zu den Postpunk- und NewWave-Bands der späten 70er- und frühen 80er-Jahre. Gemeinsam vertieften sie sich in die Alben von Elvis Costello, The Cure, The Clash und andere Künstler, die zu ihrer Zeit den Soundtrack für eine Jugend lieferten, die mit den Ängsten der damaligen Moderne im Konflikt standen. Insbesondere die tiefe Melancholie und kompositorisch dichte „Bitter-Sweetness“ adaptierten die vier Musiker und schufen durch Zuhilfenahme von drückendem Alternativerock eine zeitgemäße Version dieser besonderen Form von Rockmusik.
Von Anbeginn war ihnen damit beachtlicher Erfolg beschieden. Gleich die erste Single „Cardiac Arrest“ stieg 2013 in den US-Alternative wie auch in den US-Rock-Charts bis in die Top 30, die begleitende Debüt-EP „Transpose“ brachte es ebenfalls auf beachtliche Charts-Platzierungen. Damit war der kommerzielle Boden bereitet für ihr Debütalbum „Language & Perspective“, das im Sommer 2014 sodann bis auf Platz 24 der US-Billboard Charts kletterte. Im Anschluss zeigte die Band eine Qualität, die ihnen bis heute immer neue Fans einbringt: einen außergewöhnlichen Live-Ethos. Mit teils nur kurzen Unterbrechungen tourten Bad Suns die nächsten Jahre immer wieder mit anderen Künstlern durch Nordamerika.
Durch diese enorme Live-Aktivität verzögerte sich auch der Release ihres zweiten Albums einige Male. Letztlich erschien „Disappear Here“ Ende 2016 und zeigte eine stilistische Weiterentwicklung: Die stilistische Anlehnung an ihre großen Helden wurde auf gelegentliche, geschickt eingestreute Zitate reduziert; Bad Suns fanden mit der Platte vielmehr ihren ganze eigenen, unverwechselbaren Signature Sound. Viele weitere Tourneen und zwei Jahre später kündigen sie nun mit dem mitreißenden neuen Song „Away We Go“ indirekt den nächsten Longplayer an, von dem man erwarten darf, dass die vier Musiker viel von ihrer überbordenden Live-Energie auch in die Studiosituation übertragen haben. Der Track macht jedenfalls mächtig viel Geschmack auf neue mitreißende Songs zwischen dem Besten der 80er und dem Druckvollsten von heute.