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Abgesagt!
Das Konzert wird aufgrund der aktuellen Situation leider abgesagt. Es wird vorerst keinen Nachholtermin geben.
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Body Count rund um den Rap-Superstar Ice-T sind eine lebende Legende. Durch ihre Verbindung von Hip-Hop, Hardcore, Punk und dunklem Metal, mit der sie 1992 im Rahmen ihres viel diskutierten Debütalbums „Body Count“ antraten, gilt die Band als Wegbereiter und Blaupause für das gesamte Nu-Metal- und Rap-Metal-Genre. Nach schwierigen Jahren haben sich Body Count im Jahr 2016 erneut zusammengerauft und mit „Bloodlust“ ein Album aufgenommen, das von der Kritik ebenso gefeiert wurde wie von den – insbesondere deutschsprachigen – Fans. Nun wurde der Nachfolger zu „Bloodlust“ mit dem Titel „Carnivore“ angekündigt; seit April war die Band im Studio und arbeitete an der Platte. Am 24. Juni 2020 gastieren Body Count in Berlin, am 29. Juni in Oberhausen – und am 1. Juli werden sie im Rahmen des Tollwood Festivals in München auftreten.
Schon lange bevor der als Tracy Marrow geborene Rap-Pionier Ice-T zu einem der ersten international gefeierten Gangster-Rapper aufstieg, galt seine zweite Liebe dem Heavy Metal, ausgelöst durch seinen damaligen Mitbewohner und Cousin. Doch zunächst veröffentlichte er zwischen 1987 und 1991 mit „Rhyme Pays“, „Power“ und „O.G.: Original Gangster“ drei der heute wohl legendärsten Alben des Gangsta-Rap und stieg damit zu einem der ersten Superstars des Hip-Hop auf. Auf dem dritten Album befand sich auch der Song „Body Count“, damals eine echte Innovation: Gemeinsam mit einigen Highschool-Kumpels hatte er eigens für diesen Track eine Hardcore-/Metal-Kapelle gegründet und damit erstmals eine Verbindung dieser bis dahin so konträren Genres gewagt. Die Reaktion und Begeisterung war so enorm, dass sich Ice-T dazu entschied, es nicht bei einer einmaligen Zusammenarbeit zu belassen.
So erschien 1992 das selbstbetitelte Debütalbum von Body Count, welches – insbesondere angesichts der Radikalität des Sounds – zu einem beachtlichen internationalen Erfolg wurde. Top 20 in den USA, Top 30 in vielen anderen Ländern der Welt, weit mehr als eine halbe Million abgesetzte Exemplare: Body Count avancierten zu einer der meistdiskutierten Bands der frühen 90er-Jahre. Die weitere Geschichte von Body Count zeigte extreme Höhen und Tiefen. Die nächsten Alben „Born Dead“ (1994) und „Violent Demise: The Last Days“ (1997) konnten kommerziell und qualitativ nicht ganz mit dem Debüt mithalten. Zudem erlebte die Gruppe enger Freunde dramatische Rückschläge, nachdem die Gründungsmitglieder D-Roc (Gitarre), Mooseman (Bass) und Beatmaster V (Drums) zwischen 1997 und 2004 verstarben. Die Geschichte dieser einst so bedeutenden Trendsetter schien zu Ende geschrieben. Ice-T widmete sich umso engagierter seiner inzwischen hochgelobten Schauspielkarriere.
Erst 2014 berappelte sich die Band erneut. Das Album „Menslaughter“ zeigte erstmals wieder die alte Kraft und Form in neuer Formation: Neben Ice-T und Ernie C waren nun Gitarrist Juan of the Dead, Bassist Vincent Price und Schlagzeuger Ill Will mit an Bord, endlich sprach man auch unter Kritikern wieder von absolut beeindruckenden Shows von großer Intensität. 2016 schloss sich der Kreis: Mit „Bloodlust“ legten Body Count ein Album vor, dessen Dringlichkeit, spielerische Raffinesse und lyrische Dichte ihnen wohl nur noch wenige zugetraut hätten. Body Count waren wieder da – und so stark und unerbittlich wie seit ihren Anfangstagen nicht. Entsprechend gespannt darf man auf das kommende Album „Carnivore“ sein – und auf ihre Liveshows in Berlin, Oberhausen und beim Tollwood Festival in München.