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Crossfaith: Japans radikalster Metal-Export
Innovationen zwischen Metalcore und Elektronik
Das japanische Quintett Crossfaith agiert mit großem Gespür für die Merkmale westlicher Metal-Genres, ist gleichzeitig aber vollkommen eigenständig in Sound- und Arrangement-Fragen. Mit ihrer kompromisslosen Mixtur aus Metal- und Trancecore, Industrial Metal und futuristischen Elektronikklängen, die sich häufig am britischen Trap-Sound bedienen, haben sich Crossfaith zunächst in ihrer Heimat, mittlerweile aber weltweit eine große Fangemeinde erspielt. Die Presse bezeichnet ihren kraftvollen Sound als „Kreuzung aus Slipknot und The Prodigy“ und lobt die stilistische Offenheit, die zuweilen an Pantera und schon im nächsten an Enter Shikari erinnere. Mit ihrem vierten Album „Xeno“ erschließen Crossfaith eine neue Dimension und gehen auf eine ausgedehnte Welttour. 2018 legen sie mit „Ex_Machina“ (VÖ: 03.08.18) nach und steigern sich erneut in ungeahnte Höhen. Auf dem Album finden sich auch Gäste wie Enter Shikari Frontmann Rou Reynolds und Industrial Hip Hopper Ho99o9.
Crossfaith begannen ihren Weg wie die meisten Japaner, die sich schon früh für harte Musik begeistern: Mangels einer gewachsenen Metal-Szene in ihrer Heimat und damit ohne lokale Vorbilder, betrieben sie zunächst eine Coverband, um der Interpretation von Songs ihrer Lieblingsbands so nahe wie möglich zu kommen. In ihrem Fall widmeten sie sich dem Songkatalog von Limp Bizkit und Linkin Park und integrierten deshalb als erste japanische Metalband einen DJ in ihr Line-Up. Als sich die Gruppe auflöste, entschieden Frontmann Kenta Koie, Gitarrist Kazuki Takemura und DJ Terufumi Tamano, eine neue Band zu gründen und künftig eigene Songs zu schreiben. Kurz darauf stießen noch Bassist Hiroki Ikegawa und Drummer Tatsuya Amano zur Formation, Anfang 2007 war die Band damit komplett.
Die Zeit ihrer individuellen Soundfindung wird als eine spannende, aber auch aufreibende beschrieben: Sänger und Shouter Koie musste ebenso hart an der Entwicklung seiner Vocal-Performance arbeiten, wie Gitarrist Takemura darum bemüht war, Songs zu schreiben, die zwar dem Metal zugerechnet werden können, darüber hinaus aber möglichst unkategorisierbar zwischen den verschiedenen Genres changieren. Eine besondere Rolle in der Klangentwicklung kam DJ Tamano zu: Aus dem reinen Plattenaufleger wurde ein versiert mit einer Vielzahl an Sequencern und Synthesizern arbeitender Klangarchitekt, der Crossfaith das besondere Merkmal deutlich ausformulierter, elektronischer Elemente verlieh.
Auf die erste Demo-EP „Blueprint of Reconstruction“ folgte 2009 das erste Album „The Artificial Theory for the Dramatic Beauty“, mit dem Crossfaith in Japan unmittelbar auf viel Beachtung stießen. Ihr westlich orientierter Sound ermöglichte es der Band, mit vielen britischen und US-amerikanischen Bands gemeinsam auf Tournee durch Asien zu gehen. Hierbei lernten sie unter anderem Andrew Wade kennen, den Produzenten von A Day To Remember, den sie einluden, als Song-Coach mit ihnen gemeinsam das zweite Album „The Dream, The Space“ zu entwickeln. Jenes erschien 2011 weltweit und ermöglichte Crossfaith erste Tourneen durch die USA und Europa. Damals noch ein Exot und Geheimtipp, sprach sich in der Szene der einzigartige Sound dieser radikalsten japanischen Band schnell herum.
Mit der Veröffentlichung ihres dritten Albums „Apocalyze“ (2013) sind Crossfaith auch international dem Geheimtipp-Status endgültig entronnen. Sie waren fester Bestandteil der VANS Warped Tour 2013, spielten auf zahlreichen großen Festivals in Europa und den USA und gingen auf ihre erste Welttournee, in deren Rahmen sie auch vier mitreißende Shows in Deutschland spielten. Nach ihrem letzten Berlinbesuch 2016 kommen die Japaner im Herbst zurück und stellen das neue Werk „Ex_Machina“ vor. Frontmann Kenta ‘Ken’ Koie erzählt über das neue Werk: “After we released last album XENO, we were thinking about what the next theme for us is. Then we decided to put theme “Awake the individuality”. Because we’ve always trying to make new things and that’s the big part of band’s attitudes. Technology has been advancing from when I was kid, and it definitely helps the world but at the same time I feel like technology take out important process to think about individuality in exchange for convenience. This album is a grave warning for our future, I hope you guys listen to this and think about what the meaning of this album is for you and feel how you feel through this album and start something for your future”. Es wird eine spannende Auseinandersetzung mit der Zukunft!