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Im August 2018 waren sie zum letzten Mal in Deutschland, jetzt kündigt das australische Dance-Punk-Trio DZ Deathrays eine weitere Tour hierzulande an. Shane Parsons (v, g), Simon Ridley (dr, bv) und Gitarrist Lachlan Ewbank werden dabei ihr noch unbetiteltes viertes Album, das im Frühsommer erscheinen soll, promoten. DZ Deathrays treten in folgenden Städten auf: am 19. September 2019 in Berlin im Privatclub, am 22. September 2019 in Köln im Blue Shell, am 23. September 2019 in München im Feierwerk (Kranhalle), am 24. September 2019 in Stuttgart im Goldmarks und am 25. September 2019 in Frankfurt im Nachtleben. Außerdem spielt die Band auf dem Reeperbahn-Festival am 21. September 2019.
Eine Band, die das Kunststück vollführt, dem Garage Rock-Revival mit Mitteln des Dance-Punks eine neue Note zu verpassen? In diesen Tagen kaum denkbar. Aber dieses Review zur dritten DZ Deathrays-Scheibe „Bloody Lovely“ (2018) spricht Bände: „Jeder, der die beiden ersten Alben kennt, weiß inzwischen, dass DZ Deathrays nur eins im Sinn haben: Spaß. Das Duo aus Brisbane will auch das Rad nicht neu erfinden, sondern bleibt stattdessen bei seinem erfolgreichen Rezept: große Riffs, donnernde Drums und rauer Gesang.“ Mit anderen Worten: Sie machen keine großen Pläne und lieben keine Änderungen. Shane Parsons, Simon Ridley und seit Neuestem Lachlan Ewbank beweisen jedem Kritiker mit ihrem Mix aus tanzbarem Punk und lautem Indie-Rock, wie ernst sie es meinen: Parson und Ridley kennen sich aus ihrer gemeinsamen Brisbaner Zeit in der Rockband Velociraptor. 2008 entschließen sie sich, allein zu zweit weiterzumachen. Für ihre Musik schmeißen sie nach dem Uni-Abschluss ihre Jobs hin, denn Gigs lohnen sich mehr als ein Büro-Job. „Das ist der einzige Beruf, bei dem du am Anfang der Schicht einen Kasten Bier und am Ende Applaus von einem Haufen Menschen bekommst. Wir hatten eine Menge Jobs, aber so etwas haben wir nie bekommen; noch nicht einmal Kaffee“, meint Ridley zu ihrem Lebensstil. Sie treten zuerst nur auf House-Partys auf, auf denen sie auch ihre erste EP „Ruined My Life“ live aufnehmen, die 2009 erscheint. Nach zwei weiteren EPs („No Sleep“ und „Brutal Tapes“) werden sie 2011 von den Foo Fighters auf deren Welttour eingeladen. 2012 nehmen sie ihre Debüt-CD „Bloodstreams“ in nur zwei Wochen mit Produzent Richard Pike in Queensland auf. Der Erstling gewinnt auf Anhieb den „Independent Music Award“ in der Kategorie „bestes Independent Hardrock-Album“ und den wichtigsten australischen Musikpreis, den ARIA Award, als „bestes Hardrock/Heavy Metal-Album“ und wird von den heimischen Medien genauso gefeiert wie von der britischen Presse.
Der renommierte NME schreibt im Mai 2012: „Dieses Album hat das Potenzial, deine kleine Schwester dazu zu bringen, sich den Kopf zu rasieren und sich Hotpants aus Lederimitat zu kaufen. Es ist die verfasste Verführung für eine Wochenende voller Verantwortungslosigkeiten und einen Montag mit schlechten Entschuldigungen.“ Im Januar 2014 entsteht mit Produzent Burke Reid in der Nähe von Sydney innerhalb von erneut nur zwei Wochen der zweite Tonträger „Black Rat“, den Parsons als Scheibe beschreibt, die „ihre wahre Wirkung erst nach 21 Uhr entfaltet“. Bevor „Black Rat“ im Mai 2014 in den USA und Europa erscheint, spielen sie zum ersten Mal in Großbritannien. Auch „Black Rat“ gewinnt den ARIA Award.
Mittlerweile hat das Duo nicht nur einige australische, sondern auch über 20 internationale Tourneen absolviert und dabei mit Bands wie Blood Red Shoes, Cerebral Ballzy und Band Of Skulls zusammen auf der Bühne gestanden. DZ Deathrays sind auch auf einigen der bekanntesten Festivals weltweit zu sehen, u.a. treten sie in Reading & Leeds, SXSW, CMJ, CMW, The Great Escape internationally und Falls Festival, Splendour In The Grass auf. 2016 veröffentlichen sie zwei Singles: ‘Blood On My Leather’ und ‘Pollyanna’ sind allerdings nicht auf dem dritten Album „Bloody Lovely“ enthalten. Das erscheint im Februar 2018, ist erneut von Burke Reid produziert, hat mit ‘Shred Of Summer‘ und ‘Total Meltdown‘ zwei weitere Hits zu bieten und landet auf Platz 4 der australischen Charts. Um eine weitere Kritik zu zitieren: „Ist es zu früh, dieses Album zum besten des Jahres zu küren?“ Das vierte Album ist übrigens fertig und sollte zur September-Tour erhältlich sein.