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Der Debüt-EP „Matriarchy“ von 2015 ließen die Neuseeländer Miss June bislang jedes Jahr artig eine weitere EP folgen und unterstrichen so in regelmäßigen Abständen besonders eines: Wenn dieses Niveau gehalten wird, ist der erste Longplayer dieser Band für einen aufsehenerregenden Release in ihrer Heimat, aber auch weit darüber hinaus, vorherbestimmt. Dreckige Drums und hochenergetische Gitarren wie aus einer Erinnerung an die frühen 90er, exaltierte Vocals von Sängerin Annabel Liddell und ein sozialkritisches Themenspektrum in bester Punk-Tradition – alles ausgeführt mit einer Geradlinigkeit, derer sich bestenfalls noch die Kollegen der pulsierenden australischen Indie-Szene zu bedienen wissen. Dass Miss June zu dieser trotz der musikalisch guten Verträglichkeit nicht wirklich gehören, macht nichts und spricht letztlich nur für die Eigenständigkeit ihres Stils im Spannungsfeld von Sonic Youth und Le Tigre. In Auckland gelten sie jedenfalls schon jetzt als der kompromisslos heißeste DIY-Stoff, den Neuseeland in den nächsten Jahren exportieren wird. Im September kann man sich davon auch in Deutschland live überzeugen lassen.