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Europe 2022
Santino Le Saints Einflüsse reichen von Linkin Park bis Lil Peep, von Nirvana bis James Brown und von Jimi Hendrix bis Lana del Rey. Seine Musik klingt soulig und romantisch, trägt aber gleichzeitig eine unverkennbare Rock’n’Roll-Haltung in ihrer DNA. Während sich seine Produktionen wiederum auf die aktuelle Ästhetik von Hip-Hop und Trap berufen. Besonders ist dabei, dass sich all diese Einflüsse wie selbstverständlich zu einer aufregend homogenen Innovation verdichten, als hatte es im Grunde schon immer so sein sollen. Entsprechend rasant wächst derzeit das internationale Interesse an der Musik von Santino Le Saint – allein mit seinen zwei bislang veröffentlichten EPs brachte es der 23-Jährige auf monatlich knapp eine Million Hörer bei Spotify. Am 21. November erschien sein Debütalbum „Beautiful Disaster“, mit dem er noch mal einen gewaltigen künstlerischen Sprung gemacht hat. Ende April wird man erstmals Gelegenheit haben, seinen außergewöhnlichen Stil-Mashup in Deutschland live zu erleben: Am 26. April gastiert er in Berlin, am 28. April in Hamburg.
Londons Stadtteile südlich der Themse, allen voran Brixton, sind seit jeher für drei Eigenheiten bekannt: Erstens ein ziemlich raues Pflaster (allemal für Touristen nach Einbruch der Dunkelheit) – und, dazu passend, junge Menschen, die sich um wenig scheren und freudvoll mit Konventionen brechen, um ihr ganz eigenes Ding zu machen. Was drittens, und falls derjenige eine Affinität zu Musik besitzt, unverhältnismäßig häufig zu jungen Künstlern aus Brixton führt, die bereits mit ihren ersten Songs einen Sound präsentieren, der vollkommen neu, eigen sowie unverwechselbar ist. Der erste und bekannteste Musiker aus Brixton, auf den diese Beschreibung passt, war niemand Geringerer als David Bowie.
Was Bowie an künstlerischem Mut, konzeptioneller Freigeistigkeit und unstillbarer Neugier auf das so noch nicht Gehörte losgetreten hat, lebt in Santino Le Saints Musik mit ähnlicher Dringlich- und Kompromisslosigkeit fort – obgleich mit stilistisch völlig anderen Mitteln. In seinen Songs hört man seine Kindheit mit Papas alten Soul-Platten ebenso heraus wie die wütende Teenager-Zeit, zu der Bands wie Three Days Grace, Bullet For My Valentine oder Nirvana ihm den passenden Soundtrack boten. In seinen Produktionen klingt der postmoderne Elektronik-Melancholiker ebenso an wie der raue Minimalismus des zeitgenössischen Underground-Rap. Und wenn er dann bei bald jedem Song zu seiner Gitarre greift, um ihr ein virtuos räudiges Solo zu entlocken – weil schließlich schon Hendrix wusste, wie sehr ein gut modelliertes Solo Musik beleben kann – dann ist der Hörer endgültig ebenso komplett irritiert wie restlos begeistert.
Nach seinen ersten beiden EPs, auf denen Santino Le Saint noch jeweils eine bestimmte Facette seiner vielschichtigen Soundästhetik in den Fokus stellte, beweist er auf seinem nun veröffentlichten Debütalbum „Beautiful Disaster“ einen enormen Sinn für jedes Detail seines signifikanten Sounds. Nur um sich dafür noch stärker auf die eigentlichen Kompositionen zu fokussieren. Denn auch hier hegt er den gleichen hohen Anspruch wie bei seinen Sounds und Produktionen: etwas zu kreieren, das man so noch nicht gehört hat, aber zugleich trotzdem sofort zu gefallen und mitzureißen weiß. Vermutlich wäre David Bowie verdammt stolz auf ihn und sein erstes Album gewesen.