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Nach den sich über mehrere Jahre hinziehenden Feierlichkeiten zu ihrem sage und schreibe 40jährigen Bühnen-Jubiläum, das The Residents mit einer Trilogie neuer Tournee-Programme zelebriert haben, feiert 2017 ein neues spektakuläres Bühnenprogramm der legendären, 1969 gegründeten Band Premiere:
„In Between Dreams“ (das Ende März in sechs ausverkauften Shows in Tokyo uraufgeführt wurde).
Wie immer gibt die geheimnisvolle Band nur ungern Details zu ihrem neuen Programm preis. Soviel konnten wir von einem Sprecher der Band erfahren:
„In Between Dreams.
Adding new material to a selection from their catalog of almost 500 songs, The Residents invite their audience to escape to a land of dreams, where the act of posing questions outweighs the art of answers.
But what waits in between dreams – does consciousness bring reality or the ultimate illusion called life?“
Wieder einmal beschäftigen sich die Residents also mit den ganz großen Fragen.
Sie nehmen ihr Publikum mit auf eine Reise ins Land der Träume, und sie fragen sich: Was passiert da genau? Was wartet in der geheimnisvollen Zone zwischen den Träumen? Realität, oder die ultimative Illusion, die wir „Leben“ nennen?
Statt ihrer berühmten (und vielkopierten) „Eyeballs“ tragen die Residents in ihrem neuen Programm Masken von Pest-Doktoren aus dem 17. und 18. Jahrhundert.
Im 44. Jahr ihrer Bühnen-Existenz werden The Residents mit ihrem neuen Programm „In Between Dreams“, das wie immer eine einzigartige Mischung aus Musik, Theater und Performance darstellt, im November 2017 auf Europatournee kommen und einige der wichtigsten Konzertsäle des Kontinents bespielen, u.a. das Concertgebouw Amsterdam oder das Centre Pompidou Paris. In Deutschland sind fünf Auftritte geplant.
„Obsession, insanity and the coming Apocalypse have never sounded better.“
Soeben ist auch das neue Album der Band erschienen. Unter dem Titel „The Ghost of Hope“ haben die Residents Songs über Eisenbahn und über Zugunglücke zusammengestellt. Ihre eigene Version von Kraftwerks „Trans-Europe-Express“ vielleicht, wie der US-„Billboard“ meint? Musikalisch nahe an dem legendären „Eskimo“-Album von 1979, diskutiert das neue Residents-Album die Diskrepanz zwischen technologischer Entwicklung und der Entwicklung der Gesellschaft, in der diese Technologie eingesetzt wird. Es ist naheliegend, daß die Residents hier über die digitale Gesellschaft unserer Zeit reden – waren die Residents doch seit jeher Pioniere der technologischen Entwicklung:
„They were always looking for a technological change or a new wrinkle that would enable them to realise an idea“, sagt Cryptic Corporation-Sprecher Homer Flynn über die Residents und fügt hinzu: „The Residents are probably a little more conservative in the digital age.“ Oder soll man „skeptisch“ sagen angesichts der fatalen Fehlentwicklungen im Reich von Big Data?
In einer Titelgeschichte (!) des renommierten Magazins „The Wire“ im April 2017 heißt es über The Residents: „The costumes and players may change but The Residents remain the same: Bay Area myth-makers poking fun at modern America through their art, music and films. (…) The disquieting subtext of The Ghost of Hope is that technology threatens society.“
The Residents haben das erste Musikvideo der Geschichte hergestellt (dieses und andere ihrer Werke findet man in der ständigen Sammlung des MoMa New York!), sie haben die berühmten und viel zitierten (und plagiierten) „Eyeballs“ erfunden und zum Funkeln gebracht, sie haben legendäre Filme gedreht, Videospiele und Comics erfunden und Museumsperformances gespielt. Und die Residents haben eine beeindruckende Serie von Alben eingespielt (Third Reich’n Roll, Meet The Residents, Eskimo, The Commercial Album u.a.). Das letzte Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts sah The Residents mit durchgeladener Maus in vorderster Front auf den Barrikaden der digitalen Revolution. Ihre CD-ROMs „Freak Show“ oder „Bad Day On The Midway“ gelten als Meilensteine digitaler Unterhaltung. Die Residents sind Ikonen in der Welt experimenteller und performativer Musik und werden für ihre bahnbrechende Arbeit in Genres wie Trance, Fusion, Electronica, Punk oder Industrial weltweit von den Fans verehrt. Der „Rolling Stone“ bezeichnete die Band als eine der „30 Artists You Need To See“.
Einer ihrer größten Fans ist übrigens Simpsons-Erfinder Matt Groening.
„Our culture does appear to be in the middle of a train wreck, unfolding in slow motion as well as glorious high def – a train wreck that makes Obama’s ‚hope’ feel fairly quaint. Regardless, The Residents remain hopeful… I prefer to see The Residents as realists with a sense of humour as opposed to cynics. Cynism is too easy.“ (Homer Flynn in „The Wire“)
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