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Puscifer wurde in der Wüste von Arizona geboren und ist eine Band zwischen Electro, Experiment und elaboriertem Science-Fiction-Rock. Es ist aber zugleich ein Multimedia-Erlebnis, ein Wanderzirkus und – glaubt man der humorvoll fiktiven Bandhistorie – ein Überlebender der Entführung durch Aliens. Der Katalog der Formation besteht aus vier Studioalben, die trotz ihrer Eigenwilligkeit allesamt hohe Platzierungen in den US-Billboard Charts verzeichneten, sowie einer Reihe von EPs, Live- und Remix-Alben. Bis heute zählen Puscifer nicht nur zig Millionen Streams und Views sowie aktuell über 630.000 monatliche Spotify-Hörer, sondern weckten auch die Neugier der Presse. Entertainment Weekly nannte sie „außerordentlich groovy“, Revolver empfand sie treffend als „unbeschreiblich“. Bekannt für eine unvergleichliche Live-Show, verwischen die Auftritte der Gruppe die Grenzen zwischen Konzert, Multimedia-Kunst und Theater. Drei dieser Konzert-Ereignisse kann man im Juni in Hamburg und sogar 2x in Berlin erleben.
Wenn er nicht gerade mit den beiden legendären Prog- und Art-Rock-Bands Tool und A Perfect Circle zugange ist, vertreibt der im Mittleren Westen aufgewachsene Singer/Songwriter Maynard James Keenan seine Dämonen mit einem dritten Projekt namens Puscifer. Als Ventil für die dunkleren und persönlicheren Gedanken, die nicht in die Konzepte von Tool und APC passen, verbindet Puscifer introspektive Reflexion und (selbst-)ironischen, teils vorsätzlich absurden Humor auf eine Weise, die eindeutig Keenan ist. Neben dem Kerntrio aus Keenan (Vocals, Texte, Konzept), Mat Mitchell (Gitarre, Produktion) und Carina Round (Vocals, Songwriting) umfasst das sich ständig weiterentwickelnde Ökosystem der Gruppe eine Reihe von weiteren, teils fiktiven Charakteren, die bei Bedarf zusätzlich für Studio-Aufnahmen aktiviert werden.
Von Keenan beschrieben als „der Ort, an dem mein Ich, mein Ego und meine Anima zusammenkommen, um Keksrezepte auszutauschen“, erschien Puscifer erstmals als Name einer fiktiven Band, die Keenan 1995 in einem Cameo-Auftritt in der HBO-Sketch-Comedy-Serie „Mr. Show“ vorstellte. Erste Aufnahmen unter diesem Namen fanden erst 2003 statt, als er sich mit Nine Inch Nails-Musiker Danny Lohner für einen Track namens „Rev 22:20“ für den „Underworld“-Soundtrack zusammentat. Vier Jahre später machte er sich an die Arbeit zu einem kompletten Puscifer-Album. Weniger als traditionelle Rockband und mehr als musikalisches Kollektiv organisiert, in dem Keenan mit einer rotierenden Besetzung gleichgesinnter Künstler arbeiten konnte, umfassten schon Puscifers frühe Aufnahmeprojekte viele bekannte Musiker, darunter Tim Alexander von Primus, Tim Commerford und Brad Wilk von Rage Against the Machine, das ehemalige Mitglied von King Crimson Trey Gunn, die Geigerin Lisa Germano und die Schauspielerin Milla Jovovich.
Ende 2007 wurde Puscifers Debütalbum „‚V‘ Is for Vagina“ auf Keenans eigenem Puscifer-Label veröffentlicht und enthielt zehn Songs, von denen viele eher von langsamen, aber kraftvollen Dance-Grooves als von Tools Prog-Metal-Texturen dominiert wurden. Parallel arbeitete Keenan mit mehreren Filmemachern an Kurzfilmen, die auf den Songs basieren und bei Live-Auftritten gezeigt wurden. Im April 2008 wurde ein Remix-Album mit dem Titel „‚V‘ Is for Viagra: The Remixes” veröffentlicht, es enthielt Beiträge von Nine Inch Nails, Telefon Tel Aviv, Ministry, Slipknot u.a.
Dieses spannende Triumvirat aus Studio-Album, die Songs begleitenden Kurzfilmen sowie einem jeweils später nachgeschobenen Remix-Album wurde auch für die folgenden Veröffentlichungen beibehalten. Sowohl zu „Conditions of My Parole“ (2011) und „Money $hot“ (2015) existieren solche Remix-Alben und Filme; zu dem aktuellen, vierten Studio-Album „Existential Reckoning“ von 2020 erscheint das begleitende Remix-Album in diesem Frühjahr, die ergänzenden Kurzfilme können bereits jetzt über ihre Homepage und den eigens gegründeten Kanal „Puscifer TV“ abgerufen werden. Die aktuelle, erneut multimediale Live-Theater-Show wurde von US-Medien als „extraterrestrischer Trip“ und als „Science-Fiction-Spektakel, das die Songs der Band auf eine neue Ebene hebt“ beschrieben. Mit dieser aufregenden Produktion kommen Puscifer nun Ende Juni nach Deutschland.
