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Ladies and Gentlemen! Bitte schnallen Sie sich an, denn es wird wild, wenn Belgiens Garagerock-Sensation SONS nach Deutschland kommt. SONS sind im März 23 in einem intimen Rahmen zu erleben, wie es wohl kein zweites Mal möglich sein dürfte. Und jeder, der handgemachten, rotzigen und lauten Garagenrock und Post-Punk schätzt, wird diese Auftritte lieben. Drei Mal bietet sich diese Gelegenheit, wenn sie zum zweiten Album „Sweet Boy“ in Köln, Hamburg und Berlin spielen.
Im Grunde ist die Geschichte von SONS schnell erzählt: Vier belgische Teenager trafen sich in ihrer Heimatstadt Melsele, alle spielten bereits ein Instrument in einer regionalen Band. 2017 besuchten sie gemeinsam eine Show der US-amerikanischen Garagerocker Meatbodies und beschlossen eine Band zu gründen, die mindestens ebenso kraftvoll und wild durch die Rockhistorie fegt. Gesagt, getan – schon im darauffolgenden Jahr gewannen sie den in Belgien sehr prominenten Talentwettbewerb „Die Nieuwe Lichting“ von Studio Brussel und wurden damit schlagartig im ganzen Land bekannt. 2019 folgte das Albumdebüt „Family Dinner“, alle fünf daraus ausgekoppelten Singles schafften es bis an die Spitze der Studio Brussel-Charts.
Im Anschluss waren SONS gerade eben so viel unterwegs in Europa, wie es die Pandemie erlaubte. Allein im Erscheinungsjahr ihres Debüts spielten sie europaweit auf über 70 Festivals, darunter auch Shows auf der Main Stage des belgischen Festivalgiganten Rock Werchter und des Open Air-Klassikers Pukkelpop. Dort, wo Robin Borghgraef (Vocals/Gitarre), Thomas Pultyn (Schlagzeug), Jens De Ruyte (Bass/Vocals) und sein Bruder Arno (Gitarre) auftreten, ziehen sie das Publikum in ihren Bann.
Robin Borghgraef berichtete, sei es „schon richtig scheiße gewesen, dass wir vor gut zwei Jahren unseren kleinen Siegeszug von jetzt auf gleich wegen der Pandemie abbrechen mussten.“ Wie viele andere Musiker, so nutzen auch SONS diese Zeit, um ein weiteres Album aufzunehmen. Auch hier zeigt sich ihre Konsequenz, Aufgaben nur in voller Inbrunst zu erledigen: Wenn es schon zurück ins Innen statt hinaus in die Welt geht, dann auch ohne Kompromisse. Und so entstand mit „Sweet Boy“ ein ‚Coming of Age‘-Album, das ohne die Pandemie ganz bestimmt nicht passiert wäre, sagt Borghgraef. „Bis zur Pandemie war das Ziel absolut eindeutig: Spielen, spielen und noch mal spielen, und dabei so viele Clubs zerlegen wie nur möglich. Doch plötzlich bist du dazu gezwungen, dich zu fragen: Was erwartet man vom Leben, wo will man hin, was will man erreichen, wenn einem der größte Traum vielleicht genommen wird?“
Ihre Antworten auf diese Fragen zimmerten sie in ein knappes Dutzend furiose Song-Peitschen zwischen Postpunk, Garagerock und leichten psychedelischen Anleihen, die gleichsam Melodieverliebt, wie druckvoll aus den Boxen hüpfen. Und auch die Band, mittlerweile wieder dabei, Europas Rockclubs in dampfende Waschküchen zu verwandeln, ist nun nicht mehr so traurig über die erzwungene Zäsur: „Jede gute Band macht ja irgendwann dieses eine Album, das total selbstreflexiv ist“, sagt Borghgraef. „Diesen Teil haben wir nun schon erledigt.“ Und doch ist es immer noch etwas anderes, diese vier jungen Twens live und in Aktion zu sehen. Denn wie so oft bei belgischen Bands, haben auch SONS dieses Quäntchen mehr an Energie, Druck, Spielfreude und leichtem Wahnsinn, das aus einer guten Rockband eine grandiose Einheit formt.