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Achtung: Die Show wird aus dem Lido in den Festsaal Kreuzberg verlegt.
The Midnight besteht aus dem New Yorker Singer/Songwriter Tyler Lyle und dem dänisch-stämmigen Produzenten Tim McEwan, der derzeit in Los Angeles lebt. Die beiden machen seit 2012 gemeinsam Musik, genauer gesagt, seitdem sie den stilbildenden Film „Drive“ gesehen hatten. Die kühle Neon-Ästhetik des Films und vor allem der Retro-Synthie-Sound hat es dem Duo auf der Stelle angetan. Auf ihrem jüngsten Album „Nocturnal“ haben sie dieses Genre zur Perfektion getrieben. Diese unwiderstehlich-dunkle Ausstrahlung der alten elektronischen Instrumente kombiniert mit dem warmen Sound des Saxofons und der glasklaren Stimme verbinden sich zu einem Soundtrack, der für dystopische Science-Fiction-Filme wie den „Blade Runner“ genauso perfekt geeignet wäre wie für das genannte Neo-noir-Filmdrama mit dem umwerfenden Ryan Gosling. Tatsächlich ist die Klangwelt von The Midnight genauso durch das Kino inspiriert wie durch eine Vielfalt weiterer Einflüsse. Nicht zuletzt die ästhetische Philosophie Japans wirkt sich auf die jüngste Platte aus.
Einer der zentralen Begriffe ist das Mono no aware, übersetzbar ungefähr mit „die herzzerreißende Trauer in den Dingen“. Er ähnelt unserem Vanitas-Motiv, nur dass hier zur Vergänglichkeit und der Erkenntnis, dass alles vergehen muss, gleich die Erkenntnis dazukommt, dass alles Sein in Zukunft schmerzliche Erinnerung ist. The Midnight übersetzt diese Vorstellung – insbesondere auf den instrumentalen Varianten der bislang erschienenen drei Alben – in bitter-süße Klangwelten. Das ist ein wenig überraschend, ist Sänger Lyle doch immer eher Fan von Bruce Springsteen, Paul Simon oder James Taylor und der Folk-Richtung verbunden, während McEwan Toto oder The Police als Referenzen aus der Zeit nennt, die die beiden so perfekt als Vorbild nehmen. Aber The Midnight ist, das hört man sofort, ihr Herzensprojekt. Im kommenden Februar kommen The Midnight für eine exklusive Show nach Berlin.