Adresse
Gerichtstraße 3513347 Berlin
Deutschland
http://www.silent-green.net/
Das silent green Kulturquartier: ein neuer Veranstaltungsort und ein unabhängiges Projekt, das von den Biografien und Interessen aller Beteiligten geprägt ist und in den historischen Räumlichkeiten des ehemaligen Krematorium Wedding eine in Berlin einzigartige Heimat gefunden hat.
In privater Trägerschaft versteht sich das silent green als geschützter Raum, in dem gedacht, geforscht und experimentiert werden kann. „Transformation“ ist dabei eines der programmatischen Schlüsselworte, nicht nur hinsichtlich der neuen Funktion des denkmalgeschützten Gebäudes, sondern auch in Bezug auf ein formübergreifendes Arbeiten: Grenzen einzelner Disziplinen sollen verschoben werden, um zu neuen, hybriden Formen verknüpft werden zu können. „Transformation“ findet sich ebenfalls in der Betrachtung des Umfelds: Berlin als Lebens- und Schaffensort und Knotenpunkt deutsch-deutscher Geschichte, in der wir uns als Veranstaltungsort kulturell und politisch positionieren. Aspekte des ästhetischen, zeitgeschichtlichen und gesellschaftspolitischen Wandels begleiten unser Programm.
Das konzeptionelle Befragen und Bearbeiten der Produktion, Präsentation und Partizipation von Kunst und Kultur ist neben eigenständigen Projekten auch in Form von Kooperationen mit verschiedenen Institutionen und Partnern geplant. Auf diese Weise soll ein Ort der übergreifenden Begegnung entstehen, in dem sich Netzwerke und Kommunikationsräume zwischen Praxis & Theorie, Forschung & Anwendung bilden können. In diesem Zusammenhang ist auch der Mieterverbund des Hauses zu sehen, der mit Institutionen wie dem Musicboard Berlin, dem Label !K7 Records und headquarter entertainment, der in Gründung befindlichen Harun Farocki Stiftung sowie dem öffentlich zugänglichen Filmarchiv des Arsenal – Institut für Film und Videokunst e.V., wesentliche Berliner Akteure mit den Schwerpunkten Musik und Bewegtbild vereint. Zudem ist das silent green seit 2016 auch eine der Spielstätten des Berlinale Forum Expanded.
Diese Schwerpunkte resultieren auch aus dem Erfahrungshintergrund der Mitglieder des silent green Teams. So waren Geschäftsführer und Initiator Jörg Heitmann und seine Partnerin Bettina Ellerkamp bereits in den 90er Jahren Gründungsmitglieder des interdisziplinären Kulturvereins BOTSCHAFT e.V. in Berlin. Zwischen 1991 und 1999 produzierten sie unter dem Label „dogfilm“ dokumentarische Formate und realisieren als „homeproductions“ nach wie vor eigene Filmprojekte. Jörg Heitmann ist seit vielen Jahren außerdem als Projektentwickler aktiv und Bettina Ellerkamp ist Mitinitiatorin der Werkleitz PMMC (Professional Media Master Class) in Halle. Anne Drees, Linda Winkler und Nadine Voß kommen ebenso aus filmpraktischen und kulturtheoretischen Kontexten und arbeiteten unter anderem im Regie- und Produktionsbereich, für Filmfestivals und in medienpädagogischen Projekten. Dr. Jutta v. Zitzewitz ist Kunsthistorikerin und freie Autorin.
Prägend sind nicht zuletzt auch die räumlichen Gegebenheiten des Ortes: die Kuppelhalle, als ehemalige Trauerhalle das Zentrum des Altbaus, ist prädestiniert für die Veranstaltung von Konzerten, die sich vor allem als unplugged-Formate mit der atmosphärischen Intimität des Raumes zu einem akustisch-visuellen Erlebnis verbinden. Im architektonischen Kontrast dazu steht die Betonhalle. Der unterirdisch gelegene Neubau soll in den kommenden zwei Jahren zum Ausstellungsort für Bewegtbildkunst umgebaut werden und wird sich unter dem Arbeitstitel „Film-Feld-Forschung“ vorrangig den Formen und Rändern dokumentarischen Erzählens widmen. Neben Kuppel- und Betonhalle beherbergt das silent green weiterhin den Kubus, der auf drei Flächen Raum für Seminare und Workshops bietet.