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LIGHTHOUSE TOUR `24
Bei Duff McKagan denken die meisten natürlich sofort an die heute legendäre Grundbesetzung von Guns N‘ Roses. 1985 holten ihn Axl Rose, Izzy Stradlin und Co. als Bassist an Bord. Zu der Zeit hatte der 1964 geborene McKagan allerdings schon eine erstaunliche Underground-Karriere hinter sich: Mit 15 gründete er seine erste Punkband The Vains, ab 1980 spielte er Drums bei der Pop-Punk-Band The Fastbacks, ein Jahr später war er Lead-Gitarrist in der Punkband The Living, mit der er zum Beispiel im Vorprogramm von Hüsker Dü auftrat. Ab 1982 war McKagan Drummer bei The Fartz, die eher dem Hardcore zugeneigt waren und die danach zu 10 Minute Warning wurden. Der letzte Bandstopp vor Guns N’ Roses wurde eine Band namens Road Crew, bei der ein junger Mann, der Slash genannt wurde, Gitarre spielte und Steve Adler an den Drums saß. Beide folgten McKagan gut zwei Wochen später zu Guns N‘ Roses – and the rest is rock history. Duff McKagan war bis 1997 an Bord und kehrte zur großen Reunion 2016 zurück, nachdem die Band in die „Rock and Roll Hall of Fame“ aufgenommen wurde. Er ist also auf einigen der bekanntesten Rocksongs der Welt zu hören und hat einige von ihnen sogar mitgeschrieben: „Sweet Child O‘ Mine“, „Welcome To The Jungle“, „Paradise City“, „November Rain“, um nur die größten zu nennen.
Dieser wilde Ritt durch seine Musikbiografie, die noch um verdiente Bands wie Loaded und Velvet Revolver ergänzt werden muss, ist nur als Einstimmung gedacht, um sich dem ebenfalls erstaunlichen Solowerk von Duff McKagan zu widmen. Man höre zum Beispiel den Song „Chip Away“ aus dem Jahr 2019, über den Bob Dylan in einem „Wall Street Journal“-Interview sagte, er sehe darin Parallelen zu seinem Songwriting. Vier eigene Alben hat Duff McKagan inzwischen veröffentlicht und das aktuelle „Lighthouse“ ist nicht nur eines der stärksten davon, sondern zugleich die lyrische Essenz seines bisherigen Lebens als Musiker. Das merkt man auch daran, dass Wegbegleiter wie Iggy Pop, Jerry Cantrell von Alice In Chains und natürlich Slash für jeweils einen Song vorbeischauen. McKagan sagt über die zwölf starken Songs trotzdem eher bescheiden: „Das sind wirklich nur einfache Punksongs, roh und ungefiltert, obwohl ich singe und nicht schreie. Aber die Themen sind breit gefächert: Ich beginne mit einer Ode an meine Frau und beende das Album ab mit einer Ode an das Leben – damit habe ich die beiden Dinge, die ich am meisten liebe, ganz gut eingefangen.“
Nach den intensiven Touren mit Guns N‘ Roses in den letzten Jahren, hat Duff McKagan nun endlich die Zeit, seine neuen Songs und ein paar seiner Classics in einem weitaus intimeren Rahmen live vorzustellen. Statt gigantischer Arenen und Stadien geht es im Oktober in ebenso geschätzte wie atmosphärische Live-Clubs in Köln, München und Berlin. Eine gute Gelegenheit, um noch einmal zu sehen und zu hören, dass dieser Rockmusiker weit mehr ist als ein Teil von Guns N‘ Roses – was vielen Musikern ja schon gereicht hätte, einem Duff McKagan aber noch lange nicht …